Diagnose und Therapie bei Zähneknirschen und Kiefergelenkschmerzen
Kiefergelenkstörungen / CMD
Der Kauapparat (das Craniomandibuläre System) besteht unter anderem aus Zähnen, Zahnhalteapparat, Kieferknochen, Bändern, Muskeln und dem Kiefergelenk. In unserer heutigen Gesellschaft, die dem Leistungsdruck unterworfen ist, nehmen Probleme des Kiefergelenks (Craniomandibuläre Dysfunktion / CMD) mit den Begleiterscheinungen, wie Zähneknirschen und Zähnepressen zu.
Aber nicht nur Stress kann Ursache einer Kieferfehlfunktion sein, auch Unfallfolgen und Fehlstellungen der Zähne können ursächlich sein.
Bruxismus – Zähneknirschen
Bruxismus bezeichnet man das unbewusste nächtliche, aber auch tagsüber ausgeführte Zähneknirschen oder Aufeinanderpressen der Zähne. Folgen sind erhöhter Verschleiß der Zähne und eine Überbelastung des Zahnhalteapparats. Dabei entsteht ungesunder Druck an den Gelenken, von Schäden an Zähnen und Zahnfleisch ganz zu schweigen.
Bei einem chronischen Leiden sind bleibende Schäden nicht auszuschließen: verstärkter Abrieb der Zähne, Lockerung von Zähnen, Schädigung des Zahnersatzes etc. Darüber hinaus können nach dem nächtlichen Knirschen morgendliche Schmerzen im Kiefergelenk, Kopfschmerzen und selbst Muskelverspannungen im Hals- und Nackenbereich auftreten.
Die ersten wichtigen Symptome von beginnenden Kiefergelenkstörungen sind Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen der Kiefergelenke, sowie Knack- oder Reibegeräusche bei Unterkieferbewegungen.

Laut Untersuchungen US-amerikanischer Wissenschaftler pressen ca. 30 Prozent aller Menschen nachts die Zähne aufeinander und knirschen
Die Funktionsanalyse des Kiefergelenks
Zu Beginn der Behandlung wird mit einer manuellen Funktionsanalyse und einem klinischen Funktionsstatus die beteiligten Körperstrukturen genauer untersucht. Anhand der Befunde können Verdachtsdiagnosen ausgeschlossen und weitere diagnostische Verfahren (z.B. MRT) in Erwägung gezogen werden.
Therapie
Behandelt wird der Bruxismus oft in einer Kombination von Physiotherapie und einer Aufbissschiene, die der Patient in der Nacht trägt. So werden die Zahnschädigungen weitestgehend vermieden. Eine physiotherapeutische Behandlung kann den Tonus der Kaumuskulatur oft erheblich senken.
In den meisten Fällen begünstigen psychische Faktoren die Entstehung und Aufrechterhaltung des Bruxismus. Dies betrifft vor allem den Umgang mit Angst, Ärger, Frustration und Stress. Deshalb ist in manchen Fällen die Hilfe eines Psychotherapeuten bei einer Behandlung von Kiefergelenkspatienten erforderlich.
Die Schiene
Für das Anfertigen der Knirscher-Schiene sind Abdrücke von Ober- und Unterkiefer erforderlich. Durch das Anlegen eines Gesichtsbogens werden Ihre Kiefermodelle individuell vermessen.
Ihr Biss wird in einer “entspannten” Position (Zentrikbissregistrat) erhoben und die Schiene in dieser Position hergestellt. In der Regel wird diese Schiene nachts getragen und sollte regelmäßig kontrolliert werden.